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1990-12-31
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12KB
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231 lines
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Peter Ingo in c't 2/88
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BEFEHLSSATZ HAYES-KOMPATIBLER MODEMS
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Auf dem deutschen Markt gibt es eine Unmenge von Programmen, die den
sog. HAYES-Standard bei Modems untersttzen. In erster Linie sind
dies integrierte Softwarepakete wie Symphony, FrameWork, Open
Access, um hier nur einige Namen zu nennen. Auch der absolute Renner
unter den Utilities, nmlich Borlands SideKick hat eine integrierte
Modemfunktion, die nach diesem Standard arbeitet. In den jeweiligen
Bedienungsanleitungen befindet sich meist der Hinweis, daá die
Modemfunktionen nur mit einem Hayes-kompatiblen Modem mglich seien
und dieser Modemtyp in Deutschland 'noch' nicht erlaubt sei. Diese
Kartei beschreibt also nur, was dem deutschen Anwender entgeht. Der
Leser kann dann selbst ber Sinn und Unsinn der deutschen
Postbestimmungen nachdenken.
.
Der Begriff HAYES ist schnell erklrt. Es handelt sich dabei um
einen amerikanischen Modemhersteller, dessen 'Smartmodem'
mittlerweile als das Referenzgert fr den Hayes-Befehlssatz gilt.
Es ist heute nahezu undenkbar, daá auf dem internationalen Markt
ein Modem hergestellt wird, welches nicht diesen De-facto-Standard
erfllt. hnliche Verhltnisse kennt man von der Centronics-
Schnittstelle fr Drucker.
.
Das der Hayes-Befehlssatz ein Industriestandard wurde, hat seine
Ursache in dem einfachen Konzept, das hinter der Modemansteuerung
steht. Vllig rechnerunabhngig reagiert das Modem auf einfache
ASCII-Zeichen, die ber die serielle Schnittstelle an das Modem
gelangen. Das Modem verfgt intern ber einen Prozessor, der diese
Zeichen in Befehle umwandelt. So lassen sich auf einfachste Art
Kommunikationsprogramme schreiben. Ein wesentlicher Grund fr die
Etablierung des Standards ist die Fhigkeit des Modems, sich
selbststndig auf die Parameter eines Anrufers einstellen zu
knnen.
.
.
VORBILD USA
-----------
Das typische Modem in den USA ist heute ein 2400-Baud-Hayes-Modem.
Dieses Modem kann aber nicht nur mit 2400 Baud arbeiten, sondern
auch mit 300, 600 und 1200 Baud. Dazu kommen noch verschiedene
Normen, nmlich die amerikanische Bell und die europische CCITT-
Norm. Diesem 'intelligenten' Modem ist es vllig egal, welche
Baudrate und Norm ein Anrufer benutzt; es stellt immer eine
Verbindung her. Vor diesem Hintergrund wird auch verstndlich,
warum es in den USA kaum einen Soft- und Hardwarehersteller gibt,
der fr seine Kunden keinen On-line-Service bereithlt. Es reichen
ja eine Telefonleitung und ein Modem, um jeden Anrufer zu
befriedigen.
.
Hayes-Modems reagieren auf ASCII-Zeichen, also lassen sie sich mit
den einfachsten Terminalprogrammen ansprechen. Ein schlichter Kermit
reicht aus, um mit jeder Mailbox zu kommunizieren. Bevor eine
Verbindung aufgebaut wird, muá man dem Modem ber einige Befehle
mitteilen, was zu tun ist. Jedem Befehl geht ein 'AT' voraus, das
'Attention' bedeutet und das Modem veranlasst, den direkt
nachfolgenden Befehl entgegenzunehmen und sich auf die jeweilige
Baudrate und Paritt der seriellen Schnittstelle einzustellen.
Nachfolgend sind kurz die wichtigsten Befehle beschrieben:
.
'D'-DIAL Das Modem whlt eine Nummer. Dabei gibt es zwei
Spielarten: 'DP' Pulse-Dialing (in Europa blich)
'DT' Touch-Tone-Dialing (in den USA blich).
Beide Whlarten knnen auch gemischt werden, wenn
zum Beispiel eine private Nebenstallenanlage intern
mit Touch-Tone und extern mit Pulse-Dialing arbeitet.
'ATDT0,P01188' wrde beispielsweise mit Touch-Tone
eine Null whlen (Amtsleitung anfordern), kurz warten
und danach mit Pulse-Dialing die Fernsprechauskunft
anrufen. Allein diese Befehle reichen vollstndig
fr SideKicks Modemfunktion aus.
.
'A/'-WIEDERHOLUNG Das Modem wiederholt die letzte Funktion.
Hufigste Anwendung ist, die letzte Nummer noch
einmal zu whlen.
.
'H0'-AUFLEGEN Die Verbindung wird abgebrochen, der Hrer
'aufgelegt'.
.
'H1'-ABHEBEN Der Hrer wird 'abgehoben', die Leitung erscheint
nach auáen hin als besetzt.
.
'A'-ANTWORTEN Das Modem sendet einen 'Antwortton' aus. Es versucht
eine Verbindung aufzubauen, ohne vorher zu whlen.
Nach diesem Befehl befindet man sich nicht mehr im
Befehlsmodus, den erreicht man erst wieder ber die
'Escape'-Sequenz.
.
'S0=<n>'-AUTOMATISCH ANTWORTEN Dieser Befehl schaltet den
Automatisch-antworten-Modus ein und aus. Bei n=0
antwortet das Modem nicht auf ankommende Anrufe, jede
andere Zahl zwischen 1 und 255 legt fest, beim
wievielten Klingeln das Modem 'abhebt' und antwortet.
.
'+++'-ESCAPE Nachdem man eine Verbindung aufgebaut hat, befindet
sich das Modem nicht mehr im Befehlsmodus, d.h., alle
Zeichen, die man an das Modem schickt, leitet dieses
ins Telefonnetz weiter. Empfngt es jedoch nach einer
Sekunde Pause die drei Pluszeichen und danach wiederum
kein Zeichen, schaltet es sofort in den Befehlsmodus
zurck, und man kann wieder mit 'AT'Parameter ndern
oder einfach den Hrer 'auflegen'.
.
Neben diesen wichtigsten Befehlen kann man ber eine
Feineinstellung der Parameter das Modem an alle Spielarten der
Datenfernbertragung anpassen. Alle Modems namhafter Hersteller
arbeiten zuverlssig mit den Gerten der Deutschen Bundespost
(etwa bei Datex-P) zusammen.
.
RUECKMELDUNGEN
--------------
Auf jeden Befehl antwortet das Modem ber die Schnittstelle zum
Rechner. Das reicht vom einfachen 'OK' ber eine Stausausgabe aller
eingestellten Parameter bis zur Feststellung, daá eine 'VOICE'
aufder anderen Seite erkannt wurde. Letzteres ist allerdings nur im
amerikanischen Netz mglich. Im deutschen netz funktionieren
zuverlssig nur 'CONNECT' und 'NO CARRIER' allein mit 'NO
CARRIER' lát sich aber schon eine Menge machen. Antwortet das
Modem nach einem Whlkommando 'ATDP<Nummer>' mit 'NO CARRIER', so
drfte feststehen, daá die andere Seite besetzt ist oder niemand
abgehoben hat. Jetzt kann ein Terminalprogramm selbststndig noch
einmal whlen. Solche fr 'dumme'Modems schon recht komplexe
Funktionen kann man ohne groáen Aufwand mit einigen Zeilen Turbo-
Pascal realisieren.
- -
- -
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ALLGEMEINE MODEM-BEFEHLE
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Modus-Umschaltung und Wiederholung
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AT Beginn eines Hayes-Befehles
+++ Zurck in den Kommandomodus. Vor und nach diesem
Befehl muá eine Sekunde gewartet werden.
A/ Automatische Wiederholung des letzten Befehls
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Whlen
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D Whlen
Ziffern: 0-9
Symbole: # und *
Befehle: P Pulse-Dialing (Europa)
T Touch-Tone-Dialing (USA)
, Whlpause, 2 Sekunden
/ Whlpause, 125 ms
; Nach dem Whlen in den Befehlsmodus
R Ein Originate-Modem anrufen
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Antworten
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A Beantworten eines Anrufes ohne zu whlen
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Modem-Befehle
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B B0 CCITT V.21, V.22 (Europa)
B1 BELL 103/212A (USA)
C C0 Carrier-Signal aus
C1 Carrier-Signal an
E E0 Echo aus
E1 Echo an
F F0 Halb-Duplex
F1 Voll-Duplex
H H0 Modem legt auf
H1 Modem hebt ab
I I0 Ausgabe des Produktcodes
I1 Ausgabe der Firmware-Version
I2 Selbsttestfunktion
M M0 Lautsprecher aus
M1 Lautsprecher an bis zum Carrier
M2 Lautsprecher immer an
O Zurck in den On-line-Modus
Q Q0 Sende Modem-Antwort an Rechner
Q1 Keine Atworten senden
Sr? Zeige Wert in Register r
Sr=n Setze Register r auf n
V V0 Numerische antworten
V1 Ausgeschriebene Antworten
X X0 Grundantworten (OK und CONNECT)
X1 Antworten (CONNECT <Baudrate>)
X2 Erkenne NO DIALTONE
X3 Erkenne BUSY
X4 Erkenne NO DIALTONE und BUSY
Z Software-Reset
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REGISTER-FUNKTIONEN
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Whlen
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S6 Warte auf Freizeichen
Parameter: 2-255 Sekunden
S8 Pausenzeiten fr ein Komma
Parameter: 0-255 Sekunden
----------------------------------------------------------
Antworten
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S0 Anzahl der Klingelzeichen vor dem Abheben
Parameter: 0-255
S1 Zhler fr die Klingelzeichen
Parameter: 0-255
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Whlen und Antworten
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S7 Wartezeit auf einen Carrier nach Wahl oder Antwort
Parameter: 1-255 Sekunden
S9 Carrier-Erkennungszeit
Parameter: 1-255 (in 1/10 Sekunden)
S10 Wartezeit zwischen Carrier-Ausfall und dem Auflegen
Parameter: 1-255 (in 1/10 Sekunden)
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Zeichen-Definition
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S2 ESCAPE-Zeichen
Parameter: 1-127 (ASCII)
S3 RETURN-Zeichen
Parameter: 1-127 (ASCII)
S4 LINE-FEED-Zeichen
Parameter: 1-127 (ASCII)
S5 BACKSPACE-Zeichen
Parameter: 1-32 oder 127 (ASCII)
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Spezial-Befehle
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S12 Wartezeit auf ein ESCAPE-Zeichen
Parameter: 1-255 (in 1/50ekunden)
S16 Selbsttest des Modems
Parameter: 0-2
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